Wozu braucht es eine Deponie?
Im Kanton Sankt Gallen herrscht akuter Mangel an Deponievolumen für Material des Typs B. Dazu zählen unter anderem Bauschutt und schwach verschmutztes Aushubmaterial. Bauschutt und schwach verschmutztes Aushubmaterial müssen wenn möglich verwertet oder fachgerecht entsorgt werden.
Warum gerade in Radmoos?
Der Kanton hat Radmoos im Jahr 2018 als geeigneten Deponiestandort im Richtplan festgesetzt, um den Bedarf an Deponieraum für die Abfallplanungsregion Wil-Toggenburg zu decken . Der Standort erfüllt alle gesetzlichen Auflagen.
Was bedeutet eine Deponie für Umwelt & Natur?
Eine Deponie ermöglicht eine umweltgerechte und nachhaltige Entsorgung sämtlicher anfallenden, mineralischen, nicht weiter verwertbaren Bauabfälle. Sie wird durch die Behörden strengstens kontrolliert und stellt somit kein Risiko für Mensch und Natur dar. Ökologische Ausgleichsmassnahmen werden Radmoos gegenüber heute aufwerten. Die Deponie wird sich im Endzustand an die für die Landschaft typischen Drumlins anpassen.
Wie profitiert die Region?
Die Deponie trägt zu einer lokal wettbewerbsfähigen Bauwirtschaft bei mit klar definiertem Einzugsgebiet und kurzen Transportdistanzen. Die Gemeinde erhält kulanterweise eine Vergütung für das abgelagerte Material, ebenso die Landeigentümer. Hauseigentümer und Bauherren profitieren von attraktiven Entsorgungsgebühren aufgrund kurzer Transportdistanzen. Die Firma Brunner Umweltservice AG in Flawil versteuert im Kanton Sankt Gallen und beschäftigt 40 Mitarbeitende.
Wird der Schwerverkehr zunehmen?
Der Standort liegt verkehrstechnisch günstig. Die Zufahrt zur Deponie erfolgt über die Kantonsstrasse Gossau-Oberbüren. Diese führt fern ab von Siedlungsgebieten direkt zum Autobahnanschluss Gossau. Nach heutigen Berechnungen werden durchschnittlich 30 Anlieferungen pro Betriebstag anfallen. Das entspricht einer theoretischen Verkehrszunahme von ca. 1 Prozent des Gesamtverkehrs. Nicht berücksichtigt hierbei sind jedoch bestehende Lastwagentransporte, welche Radmoos anfahren werden und jetzt noch Bestandteil des heutigen Gesamtverkehrs sind.
Der Standort Radmoos bietet die Chance, nicht verwertbare mineralische Bauabfälle aus der Region Gossau umweltgerecht, regional und nachhaltig zu entsorgen.
Mit dem Deponieprojekt verbunden ist die Offenlegung des Tobelbachs und
weiteren Gewässern über eine Strecke von gut 1'000 Metern.
Allgemein
Wo viel gebaut, saniert und rückgebaut wird, fallen Aushub und Abbruchmaterial an. Diese Wertstoffe sollen nach Möglichkeit wiederverwendet werden. Was nicht verwertet werden kann, muss fachgerecht und regional in sogenannten Deponien Typ B abgelagert werden. Aus wirtschaftlicher, ökologischer und verkehrstechnischer Sicht gilt hierbei der Grundsatz der kurzen Transportdistanzen.
Eckdaten, Perimeter und Etappen
Der geplante Ablagerungsperimeter umfasst eine Fläche von rund 19 ha, welche vollständig in der Landwirtschaftszone liegt. Der Betrieb erfolgt in vier Etappen, die jeweils offene Fläche beträgt 4 bis 5 ha. Die Offenlegung des Tobelbachs erfolgt in der ersten Etappe.
Die Betriebsdauer beläuft sich auf 20 bis 25 Jahre. Insgesamt werden 1‘000‘000 m3 Material Typ B abgelagert. Für Geländeanpassungen und den Oberflächenabschluss wird 500‘000 m3 unverschmutzter Aushub benötigt, wovon jedoch viel aus interner Umlagerung stammt.
Lage
Radmoos befindet sich in der Nähe von Enggetschwil und den beiden Weilern Nutzenbuech und Waldau in der Region Gossau SG.
Material
Es handelt sich um mineralische Bauabfälle und leicht verschmutzten Aushub. Diese sogenannten Typ B-Materialien reagieren nicht mit Wasser und Luft, sie sind für Mensch und Natur unbedenklich.
Bedarfsnachweis
Der Kanton St. Gallen hat Radmoos im Jahr 2018 als geeigneten Deponiestandort im Richtplan festgesetzt, um den Bedarf an Ablagerungsvolumen für die Abfallplanungsregion Wil-Toggenburg, zu der auch Gossau gehört, zu decken. Eine Analyse des Amtes für Umwelt des Kanton St. Gallen hat gezeigt, dass in der Region noch für maximal zehn Jahre Platz für Aushubmaterial des Typs B besteht.